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Nr. 189
Selbstgemachte Rösti

Viktor Röthlin

Es ist ein warmer Maitag 2007. Anstelle Ihres gewohnten Marathon-Outfits tragen Sie eine weisse Kochschürze und Haube. Heute steht eine ganz besondere Trainingseinheit auf dem Programm. Austragungsort ist die Küche des Hotels Schweizerhof Luzern, an Ihrer Seite steht Küchenchef Thomas Zürcher.

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Das Schweizer Fernsehen dokumentiert filmisch. Sie wollen heute eines Ihrer Rituale vor einem Wettlauf preisgeben: Ihre selbstgemachten Rösti. Im Nu zaubern Sie aus rohen Kartoffeln knusprige Rösti. Sogar das Wenden in der Pfanne gelingt nach Anweisungen des Küchenchefs perfekt. Dieser probiert und urteilt: «Auf ihre Art sehr gut. Wir würden vielleicht noch angeröstete Zwiebeln und Speck hinzufügen. Aber vor einem Marathonlauf ist diese Variante sicherlich ideal.»

Trainingseinheit bestanden – Sie lächeln in die Kamera und preisen Ihre Wunderrösti nochmals an:

«Sogar die kenianische Marathon-Mannschaft bereitet mittlerweile meine Rösti zu – nachdem Sie gemerkt hat, dass ich gar nicht so schlecht laufe.»

Schnitt. Das Fernsehen hat, was es braucht. Mit Ihren „Wunderrösti“ setzen Sie sich auf die Sonnenterrasse des Hotels und entspannen noch einmal.


Im letzten Jahr haben Sie bei der EM Silber geholt und möchten auch bei der kommenden WM in Osaka Top-Resultate bringen. Ein Traum nennt Ihnen stets das Resultat des nächsten Wettkampfes. Daher lautet Ihre Lebensdevise auch: „If you dream it, you can do it.“

Aus den Traumgedanken holt Sie der Hoteldirektor und setzt sich für einen Moment zu Ihnen. Sie kennen sich sehr gut. Nicht nur, weil Sie gerne als Gast bei ihm weilen, sondern weil auch er in seiner Freizeit gerne läuft. Und so treffen Sie sich auch ab und zu ausserhalb des Hotels an einer Laufveranstaltung.

Das Hotel Schweizerhof fungiert zudem als offizielles Marathon-Hotel während dem Lucerne Marathon. Einzig in diesem Hotel werden die Startnummern direkt auf die Zimmer gebracht.

Ihren Rösti zu Ehren zelebriert das Hotel am Vortag des Marathons jeweils eine Pa(s)tata-Party mit einem Teigwaren-Rösti-Menü. „Viel Glück für Osaka“, wünscht Ihnen der Direktor zum Abschied. Es ist spät, Sie gehen auf Ihr Zimmer und hoffen, dass Sie diese Nacht gut und vor allem schnell träumen.

Und Ihre Träume erfüllen sich: An der WM 2007 in Osaka holen Sie Bronze, belegen den sechsten Rang bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und feiern in Barcelona 2010 nach krankheitsbedingter Auszeit Ihr spektakuläres Comeback mit dem EM-Titel.

Mit einer Bestzeit von 2:07:23 sind Sie der schnellste Schweizer Marathonläufer der Geschichte. Träumen Sie schön – und schnell!
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