Sie selber stammen aus Indore, einem bedeutenden Handelszentrum in Zentralindien, am Zusammenfluss von Kham und Saraswati auf dem Vindhya-Plateau gelegen. Ihr Name ist Maharaja Sir Yeshwentrao Holkar II. Sie stammen aus einer der einflussreichsten Herrscherdynastien in Britisch-Indien. Um 1715 erklärt Ihr Vorfahre Malhar Rao Holkar, Gründer der Holkar–Dynastie, Indore zur Hauptstadt des gleichnamigen Reiches.
Unter britischem Protektorat regieren Sie als letzter Holkar Indore bis kurz nach der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947. Die Palastbauten Ihrer Familie wie der Lal-Bagh- oder Raj-Wada-Palast sind Zeugnisse unermesslichen Reichtums. Als jedoch die Privilegien der indischen Maharajas abgeschafft werden, verlassen Sie Ihre Paläste und versteigern die Inneneinrichtung in Europa.
Europa. In den alten Kontinent hat es Ihre Familie schon immer gerne geführt.
Auch dieses Mal sind Sie mit einem kleinen Hofstaat angereist. Mit dabei: ihr persönlicher Arzt, mehrere Köche und Diener. So wie jeden Morgen sitzen Sie auch heute auf der Terrasse und geniessen ein reichhaltiges, warmes Frühstück.
Neben dem typisch indischen Poha (würziger Reis) und dem Sheera (süsser Griess), die von Ihren Köchen zubereitet werden, dürfen auch die Schweizer Rösti der Hotelköche nicht fehlen.
Nach dem ausgedehnten Mahl entscheiden Sie sich spontan zu einem kleinen Einkaufsbummel in der Luzerner Altstadt.
Mit zwei Ihrer Diener schlendern Sie durch die Hertensteinstrasse und entdecken im Schuhmachergeschäft „Denti“ ein Paar handgefertigte Lederschuhe. Begeistert stürmen Sie mit den Schuhen in den Händen hinaus und lassen – wie immer – Ihre Diener die Rechnung begleichen.
Am Hoteleingang treffen Sie Susy Hauser, die Hotelmiteigentümerin, und zeigen Ihr sogleich stolz Ihren Kauf. Sie sind zwar Maharaja, die einfachen Dinge im Leben begeistern Sie aber jeden Tag aufs Neue. Wahrscheinlich ist es genau das, was Sie so sympathisch macht. Und natürlich haben Sie immer ein Geschenk dabei bei Ihren Besuchen in Luzern.
Für Frau Hauser traditionsgemäss eine schöne Dose Kaviar. Dabei wissen Sie nicht, dass Ihr grösstes Geschenk an sie ein anderes ist: Ihre Familie gehört zu den ersten Stammgästen aus Indien im Hotel Schweizerhof und durch die Publizität Ihrer Besuche tragen Sie dazu bei, dass der Anteil indischer Gäste in den folgenden Jahren stetig wachsen wird.