Der Vierwaldstättersee ist nicht das einzige Gewässer in Luzern. Aus dem See fliesst die Reuss, einer der längsten Flüsse der Schweiz. Und wie der See, so hat auch dieser Fluss einiges zu bieten.
Kulinarische Delikatessen am Wochenmarkt kosten
Wer noch auf der Suche nach einem Mitbringsel für die Familie ist, der wird an der Reuss mit Sicherheit fündig. Denn an jedem Dienstag- und Samstagvormittag findet an beiden Ufern des Flusses der Wochenmarkt statt. Wie wär’s mit einem leckeren Stück Schweizer Käse? Oder einem Glas mit eingelegten Früchten?
Etliche Läden und einheimische Stände bestechen mit einer grossen Auswahl an saisonalen und handgemachten Köstlichkeiten. Alles stammt aus regionalem Anbau und tiergerechter Haltung. Bei Touristen und Einheimischen ist der Markt gleichermassen beliebt. Er ist also alles andere, als ein Touristenmagnet, sondern vielmehr ein internationaler Treffpunkt mit lokalem Flair.
Auch für einen Snack zwischendurch lohnt sich der Besuch auf dem Wochenmarkt. Unter anderem gibt es dort frische Säfte, verführerisches Eis, selbstgemachtes Brot, knackiges Süssgebäck und Fisch aus dem See. Die Restaurants zwischen den Marktständen eigenen sich für eine gemütliche Tasse Kaffee oder – warum auch nicht – ein Glas Wein. En guetä mitenand!
Eine Reise durch die Zeit auf der ältesten Holzbrücke Europas
Das Wahrzeichen der Leuchtenstadt Luzern liegt ebenfalls an der Reuss: Die Kapellbrücke. Sie ist nicht nur die zweitlängste überdachte Holzbrücke in Europa, sondern auch dessen älteste. Erbaut wurde sie in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Beim Überqueren der 200 Meter langen Brücke bestaunen die Besuchenden dreieckige Bildtafeln in den Giebeln. Sie stammen aus der Reformationszeit im 16. und 17. Jahrhundert. Diese Bilder zeigen Szenen aus der Geschichte der Eidgenossenschaft, sowie das Leben der Stadtheiligen Leodegar und Mauritius. Die Brücke verbindet die Altstadt am Rathausquai mit der Neustadt am Südufer und hat für viele Luzerner eine Art Symbolwert. Das zeigte sich besonders im Jahr 1993, als nahezu die gesamte Brücke niederbrannte. Innerhalb von nur wenigen Monaten bauten die Luzerner sie wieder auf. Der Vorfall verschaffte der Brücke international eine noch grössere Berühmtheit, als sie ohnehin schon hatte.
An der Brücke und nahe dem linken Ufer befindet sich der achteckige Wasserturm. Er entstand bereits ein halbes Jahrhundert vor der Brücke und ist heute mit ihr über einen Quereingang verbunden. Seit seiner Erbauung um das Jahr 1300 erfüllte der Turm verschiedene Funktionen. Wechselweise diente er als Stadtarchiv, Wachturm, Eckpfeiler der Stadtbefestigung, Schatzkammer, Kerker oder Folterkammer. Heute beherbergt der Turm einen Souvenirladen, der bereits vor über 150 Jahren eröffnet wurde.
Die Kapellbrücke und der Wasserturm sind längst nicht nur etwas für Geschichtsliebhabende. Dieser verträumte Ort ist die meistbesuchte Attraktion der Stadt und ein äusserst beliebtes Fotomotiv – nicht nur bei Touristen. Dafür sorgen auch die wunderschönen Blumenarragements an der Brücke. Kleiner Tipp: Am schönsten lässt sich die Brücke aus der Ferne vom Schwanenplatz oder der Seebrücke fotografieren.